Man darf nie so aussehen, als wenn man Zeit darauf verschwendete. Und warum Frauen zur Verkörperung von Erotik wurden. Ein Gespräch mit der Kulturwissenschaftlerin Barbara Vinken.
Mit der Französischen Revolution, sagt Barbara Vinken im Interview, beginnt die Mode der Moderne. Die abgebildete Kreation des Designers und Werbefilmers Jean-Paul Goude erinnert an diese Zeit, in der die Frauen vorläufig die Reifröcke abstreifen konnten und die von Hofe diktierte Kleiderordnung überwunden wurde.
Mit der Französischen Revolution, sagt Barbara Vinken im Interview, beginnt die Mode der Moderne. Die abgebildete Kreation des Designers und Werbefilmers Jean-Paul Goude erinnert an diese Zeit, in der die Frauen vorläufig die Reifröcke abstreifen konnten und die von Hofe diktierte Kleiderordnung überwunden wurde.
Von Flauberts Modernebegriff bis zum Mythos der deutschen Mutter reicht das Spektrum der Themen, denen sich Barbara Vinken widmet. Die Münchener Professorin für Romanistik nimmt aber noch eine andere, hierzulande seltene Rolle wahr: die einer Modetheoretikerin, die gern um stilistischen Rat gebeten wird. Zum Beispiel über Dandys und die richtige Arbeitskleidung, über erotische Zurüstungen und Palästinensertücher.
Eines des bekanntesten Zitate über Mode stammt von Karl Lagerfeld: „Der Mode entkommt man nicht.“ Hat er recht, oder kann man der Mode doch entkommen?
Barbara Vinken , Jahrgang 1960, lehrt an der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität als Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft.
Zu ihren Veröffentlichungen zählen Bücher über Kleist und Flaubert, das Rom der Renaissance und die Weltverfallenheit des Romans.
Mit „Die deutsche Mutter. Der lange Schatten eines Mythos“ und „Mode nach der Mode: Geist und Kleid am Ende des 20. Jahrhunderts“ schuf Barbara Vinken Standardwerke für die zeitgemäße Diskussion.
Nein, er hat absolut recht. Denn selbst wenn man sich völlig unmodisch anzieht, macht man damit ein Statement zur Mode: nämlich, dass man dieses ganze Getue für lächerlich hält. Seit es die Mode der Moderne gibt – also grob seit der Französischen Revolution – gibt es aber das Begehren, sich ihr zu entziehen. Mode wird ja oft auch als herrisch und launisch gesehen, als tyrannische Kraft, als schillernde Oberfläche.
Paris, c´est chic: Eindrücke von den Laufstegen der Mode-Metropole
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